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Intensive Ausbildung für technische Unfallhilfe – S-Gard-Safety-Tour in Hemsbach
Geschrieben von: Feuerwehr Hemsbach (MB)   -   Sonntag, den 10. April 2016

Der 09. April 2016 war ein ganz besonderer Tag für die Feuerwehr Hemsbach. Zusammen mit dem Schutzbekleidungshersteller S-Gard konnte man den Kameraden an diesem Tag eine Intensivausbildung für die technische Unfallhilfe anbieten. Insgesamt 20 Einsatzkräfte nahmen an dieser Schulung teil.

Der Schwerpunkt lag dabei auf Taktik und Praxis bei Verkehrsunfällen mit PKW. Behandelt wurden unter anderem Standard-Einsatz-Regeln (SER), neue Fahrzeugtechnologien und verschiedene Rettungstechniken.

Nach dem abgeschlossenen theoretischen Teil der Ausbildung wollte man gerade mit dem praktischen Teil beginnen, als die Realität aber die Einsatzkräfte einholte. Eine eingeklemmte Person unter einem umgestürzten Traktor benötigte die Hilfe der Wehr. Das Fachwissen der Ausbilder konnte bei diesem Einsatz dann auch vor Ort genutzt werden um der verunfallten Person schnellst- und bestmöglich zu helfen. Nach der erfolgreichen Rettung der Person konnte man sich nun dem Praxisteil der Ausbildung widmen.


Wie sich auf den Bildern erkennen lässt, geht es bei PKW-Unfällen vor allen Dingen darum, eine ausreichend große Rettungsöffnung für die Unfallopfer zu schaffen. Dazu werden je nach Lage verschiedene Techniken verwendet. Eine Rettungsöffnung über die Entfernung des Daches kann ebenso sinnvoll sei, wie eine Rettungsöffnung durch den Bereich des Türaufbaus der Fahrzeuge. Verschiedene Möglichkeiten um die Spannung aus verunfallten Fahrzeugen zu nehmen sind dabei genauso wichtig.

Für eine adäquate Rettung werden die verschiedensten Gerätschaften bei einer Feuerwehr vorgehalten. Das wichtigste Einsatzmittel stellt dabei der hydraulische Rettungssatz dar, welcher aus einer Rettungsschere und einem Rettungsspreizer besteht. Mithilfe der beiden Geräte können Fahrzeugteile durchtrennt bzw. aufgespreizt werden. Die Geräte können umgerechnet mit einer Kraft von rund 50-80 t auf die Fahrzeugteile einwirken. Bei Verstärkungen von Aufbauten können aber selbst diese Geräte an ihre Grenzen stoßen. Aus diesem Grund wird es für die Einsatzkräfte immer wichtiger die Schwachstellen der einzelnen PKW-Modelle zu kennen.

Eine große Hilfe kann dabei die Rettungskarte darstellen, welche für viele PKW-Modelle verfügbar ist. Auf den Rettungskarten sind Verstärkungen, Gaskartuschen, Einbauort der Batterie und Vieles mehr eingezeichnet, was die Rettung deutlich beschleunigen kann. Die Rettungskarten können Sie kostenfrei bei den Fahrzeugherstellern herunterladen. Nach Ausdruck sollte diese hinter der Sonnenblende des Fahrers gelagert werden, um den Einsatzkräften die Rettung zu erleichtern. Diese Karten werden auch von der Feuerwehr vorgehalten, bis diese jedoch für das passende PKW-Modell herausgesucht wurden, können wertvolle Minuten vergehen.

Für die Ausbildung konnte man auch einen großen PKW-Hersteller gewinnen, welcher ein Nullserienfahrzeug für die Ausbildung zur Verfügung stellte. Beim Auseinandernehmen dieses Fahrzeuges bemerkten die Einsatzkräfte sehr schnell die Unterschiede der heutigen Fahrzeugtechnik zu den etwas betagteren Modellen. In den Holmen verbaute Gaskartuschen für Airbags, Verstärkungen in Karosserie- und Türaufbauten sowie veränderte technische Herstellungsmethoden lassen die signifikanten Unterschiede erahnen.

Durch regelmäßige Ausbildungsmaßnahmen wie diese, ist es den Einsatzkräften möglich auf dem neusten Stand zu bleiben, um im Notfall effizient und schnell handeln zu können.