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Schwierige Aufgabe in engen Gassen - Jahreshauptübung der Feuerwehr Hemsbach
Geschrieben von: Feuerwehr Hemsbach (LP)   -   Donnerstag, den 19. Juli 2012

2012.07.13_Jahreshauptbung_1Mit der ehemaligen Synagoge, suchte sich die Hemsbacher Feuerwehr ein, in vielerlei Hinsicht, besonderes Übungsobjekt aus. Die Synagoge ist eine der wenigen, die die Progromnacht 1938 überstand. Diesen Umstand verdankt sie ihrer Lage in Mitten vieler Wohnhäuser und damals auch Scheunen. Anwohner verhinderten ein Anzünden oder Sprengen aus Angst, um ihre eigenen Häuser. Diese Lage führt zur nächsten Besonderheit des Übungsobjekts. Durch seine Lage bietet es der Feuerwehr nur sehr wenig Fläche, um einen Löschangriff vorzunehmen. Ein Vorfahren mit Löschfahrzeugen, bis zum Gebäude ist unmöglich. Parkende Autos stellen in Bach- und Mittelgasse nicht selten ein unüberwindbares Hindernis für die Großfahrzeuge der Feuerwehr dar.

 

 

 


Angenommen, wurde ein Feuer in einer kleinen Küche im Erdgeschoss. Durch einen technischen Defekt an einem Geschirrspüler kam es zu einem Zimmerbrand, mit starker Rauchentwicklung. Zum Zeitpunkt des Brandausbruches hielten sich acht Personen im Gebäude auf. Einige von ihnen bemerkten die Gefahr rechtzeitig und konnten das Gebäude verlassen. Denjenigen, die sich in einem der oberen Stockwerke aufhielten, war der Fluchtweg abgeschnitten. Der dichte Rauch machte das Treppenhaus unpassierbar.


Als der Einsatzleiter eintraf, machten sich mehrere Personen an Fenstern bemerkbar und riefen um Hilfe. Die Personen, die das Gebäude rechtzeitig verlassen konnten, berichteten von fünf Vermissten innerhalb der Synagoge. Dem Einsatzleiter war sofort klar, dass ein Einsatz ohne Atemschutz unmöglich ist.


2012.07.13_Jahreshauptbung_2Mehrere Trupps gingen unter Atemschutz in das Gebäude vor. Während einer direkt mit der Brandbekämpfung begann, suchten die anderen nach den vermissten Personen. Eine bewusstlose Person konnte mit dem Tragetuch ins Freie gebracht werden. Diese Rolle übernahm „der Hannes“, wie die Übungspuppe bei der Hemsbacher Feuerwehr genannt wird. Zwei weitere, vom Rauch Eingeschlossene, konnten über eine tragbare Steckleiter außer Gefahr gebracht werden. Diese Geretteten waren Hemsbach Jugendfeuerwehrleute, die die Übung als Mimen unterstützten.

 

Besonderes Geschick erforderte das in Stellungbringen der Drehleiter. Einziger, sinnvoller Aufstellplatz ist eine enge Hofeinfahrt von der Bachgasse aus. Mit wenigen Zentimetern rechts und links manövrierte der Maschinist sein Fahrzeug an die richtige Stelle. Über die Drehleiter, rettete man dann eine weitere Person aus dem Obergeschoss.

 

Parallel zu den Maßnahmen im Inneren des Gebäudes, wurde ein Überdrucklüfter in Stellung gebracht. Mit ihm drückte man den Rauch aus dem Gebäude. Die angenommene, starke Verrauchung des Treppenhauses und der anliegenden Räume, konnte durch eine Nebelmaschine sehr realistisch dargestellt werden.

 

2012.07.13_Jahreshauptbung_3

Übungsbeobachter und Unterkreisführer Sven Ballas bestätigte der Feuerwehr Hemsbach eine sehr gute Leistung. „Die Jahreshauptübung ist eine Demonstrationsübung, an der die Feuerwehr ihr Können zeigt und die Hemsbacher Bürger, sich ein Bild ihrer Feuerwehr machen können.“, so Stadtbrandmeister Thomas Pohl. Besonders freut es die Feuerwehr Hemsbach deshalb, dass so viele Hemsbacher Bürger unter den Beobachtern waren. Abschließend, geht unser Dank, an den Förderverein Ehemalige Synagoge in Hemsbach e.V., der die Übung ermöglicht hat.

 

Video der ausrückenden Fahrzeuge

Zur Bildergalerie (Danke an Natalie Brand, die uns ihre Bilder zur Verfügung stellt)