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Hurra, die Schule brennt - Jahreshauptübung der Wehr
Geschrieben von: Hemsbacher Woche Nr. 29 (bn)   -   Freitag, den 18. Juli 2014
2014.07.18_Jahreshauptbung_EinsatzRNK

Was vor vielen Jahren ein lustiger Spielfilm war, der die Kinokassen füllte, entpuppte sich in der vergangenen Woche als traurige Wirklichkeit. Die Goetheschule stand in Flammen und die Freiwillige Feuerwehr wurde gerufen. Wie es sich aber sehr schnell herausstellte, handelte es sich um die Jahreshauptübung der Hemsbacher Wehr. Liebe Schülerinnen und Schüler - kein Grund zur Freude, der Unterricht geht also weiter.

 

Als am Freitagnachmittag um fünf Minuten nach 6 Uhr die Funkmeldeempfänger der ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte durch die Integrierte Leitstelle in Ladenburg ausgelöst wurden, war bekannt, dass es in der Goetheschule brennt. Der diensthabende Einsatzleiter, Oberbrandmeister Felix Leib, der als erster am Schulhaus eintrifft, erkennt, dass sich Personen im Gebäude aufhalten und der Haupteingang noch begehbar ist. Dort kann er am Bedienfeld der 2004 installierten Brandschutzanlage ablesen, dass die Brandstelle im ersten Obergeschoss liegt. Aufgrund der vorgefundenen Lage und der Größe des Gebäudes entscheidet der Einsatzleiter die Nutzung der Atemschutzgeräte. Die Hauptaufgabe der eingesetzten 35 Feuerwehrkräfte besteht in der Rettung der Personen, die sich im Obergeschoss aufhalten. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Brandbekämpfung und die Vermeidung einer weiteren Verrauchung des Objektes. 

 

Defekt im PC-Raum

Wie sich herausstellt, war der Auslöser des Feuers ein technischer Defekt eines Computernetzteils im PC-Raum der Schule. Die Schüler, die sich im Musikraum nebenan aufhalten, reagieren auf die akustische Warnmeldung sehr unterschiedlich. Während drei von ihnen versuchen durch das Treppenhaus zu flüchten, bleiben die anderen im Raum und machen sich am Fenster bemerkbar. Ein Schüler kann sich ins Freie retten, klagt über akute Atemnot und wird von den Helfern des Roten Kreuzes versorgt. Die Personenrettung erfolgt über die Drehleiter, und rauchfrei wird das Gebäude durch die eingesetzten leistungsstarken Gebläsevorrichtungen. 

 

Übung ein „voller Erfolg“

Bei der anschließenden Besprechung beurteilte der Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende Hans-Joachim Gottuck die Übung als einen „vollen Erfolg“. Er lobte die Umsichtigkeit des Einsatzleiters Leib und die professionelle Arbeit der Einsatzkräfte: „Auf die Hemsbacher Feuerwehr ist Verlass“. Einen Wermutstropfen gab es dennoch, denn die Flucht durch das Treppenhaus war zu gefährlich - besser wäre es gewesen, wenn alle Schüler im Klassenraum auf Hilfe gewartet hätten. Und die Helfer müssten signalisieren, dass sie die Personen gesehen haben. 

 

Leistung, die überzeugt

Bürgermeister Jürgen Kirchner zeigte sich überzeugt von der Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der Feuerwehrmänner und –frauen und „gratulierte Hemsbach zu einer solch schlagkräftigen Truppe“ und betonte: „Wir vertrauen unserer Feuerwehr“. Brandschutz, so Kirchner, ist wichtig, wie am Übungsbeispiel zu sehen war und so versprach er, auch weiterhin in derartige Projekte zu investieren. Stolz zeigte sich Kommandant Joachim Steilen auf „seine Mannschaft“, die ihre Aufgaben tadellos gemeistert hatten. Besonderen Dank sprach er dem Ortsverband des DRK aus, die trotz gleichzeitig stattfindender Blutspendeaktion an der Übung teilgenommen haben. Beobachtet wurde die Übung der Hemsbacher „Blauröcke“ durch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, sowie Alt- Bürgermeister Volker Pauli, alte und neue Stadträte und Delegationen der Feuerwehren aus Laudenbach(*), Weinheim, Sulzbach und Nieder-Liebersbach. 

 

Entfällt der Unterricht?

Auf die Frage, die sicher alle Goetheschüler bewegt, was wäre, wenn das Gebäude nicht mehr benutzt werden könnte? Da gab es vom Bürgermeister Kirchner eine für die Schüler sicher „enttäuschende“ Antwort: „Ich sehe Möglichkeiten, dass es zu keinem Unterrichtsausfall kommen würde“.


(*) Ergänzt

Hier gelangen Sie zur Onlineausgabe der Hemsbacher Woche Nr. 29 / 18.07.2014

Bild: EinsatzRNK