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Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz...
Geschrieben von: Feuerwehr Hemsbach (MB)   -   Donnerstag, den 13. April 2017

Um 14:49 Uhr am vergangenen Dienstag ertönt der Alarm für die Freiwillige Feuerwehr Hemsbach; Einsatzstichwort: „Flächenbrand“. Die Einsatzstelle liegt schwer zugänglich im Vorgebirge, eine direkte Anfahrt mit Großfahrzeugen ist nicht möglich. Es brennen ca. 2500 Quadratmeter Gras und Büsche. Nach ausführlicher Erkundung durch den Einsatzleiter ist das Vorgehen schließlich klar: Die Wasserentnahme erfolgt durch den Hochbehälter am Märzbrunnen. Die Schlauchleitung wird mehr als 500 Meter durch hügeliges Gelände über den Blütenweg zum brennenden Grundstück geführt. Die Einsatzdurchführung selbst ist Routine. Nachdem der Brand durch die Einsatzkräfte gelöscht und die Einsatzstelle mittels Wärmebildkamera kontrolliert wurde, heißt es: Zusammenpacken und Einrücken.

Doch auch jetzt ist die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer noch nicht vorüber.

Die Einsatzfahrzeuge müssen noch mit neuem Schlauchmaterial ausgestattet werden. „Bestücken“ wird das von den Feuerwehrkameraden genannt. Nach einer weiteren halben Stunde kümmern sie sich schließlich um die benutzte Schlauchleitung.

Im Untergeschoss der Wache befindet sich eine überlange Badewanne, aber nicht für die Feuerwehrkameraden, sondern für die Schläuche. Daher hat der Raum auch seinen Namen: „Schlauchwäsche“.
Hier wird die benutzte Schlauchleitung zuerst einmal eingeweicht. Gleichzeitig werden die Prüf- und Wascheinrichtungen vorbereitet. Danach geht es wie am Fließband. Ein Schlauch wird aus der leicht matschigen Brühe genommen, an eine fest installierte Leitung angeschlossen und voll Wasser gepumpt. Bei 12 bar Druck wird der Schlauch „abgedrückt“ und auf Leckagen hin untersucht. Defekte Schläuche werden im Nachgang durch den „Gerätewart Schlauch“ entweder repariert oder ausgesondert.
Über eine Umlenkrolle wird der Schlauch von Hand durch die Waschstation gezogen und dabei unter Hochdruck von außen gereinigt. Zusätzlich zum Spritzen durch die Reinigungsmaschine läuft das Restwasser durch das Abdrücken aus dem Schlauch heraus – eine ziemlich nasse Angelegenheit.
Den vorläufigen Abschluss des Vorganges bildet das Aufhängen der Schläuche im sogenannten „Schlauchturm“. Dort können die Schläuche erst einmal durchtrocknen.
Mittlerweile sind gut 1,5 Stunden seit dem Einsatzende vergangen – es ist bereits nach 18:00 Uhr. Nun können die Einsatzkräfte der Feuerwehr Hemsbach endlich nach Hause.
Bei einem weiteren Termin werden die Schläuche wieder abgehängt und gerollt, damit auch diese nach dem nächsten Einsatz wieder zum Bestücken zur Verfügung stehen. Denn „nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz...“