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Übung der „Leistungsgruppe“ zur Technischen Unfallrettung
Geschrieben von: Feuerwehr Hemsbach (MB)   -   Mittwoch, den 07. Juni 2017

Seit 2014 nahmen mehrere Kameraden am Feuerwehrleitungsabzeichen in den Stufen Bronze, Silber und Gold teil. Trotz der häufigen und zeitintensiven Übungen in den vergangenen drei Jahren wurde auch in diesem Jahr wieder eine gemeinsame Übung der „Leistungsgruppe“ organisiert.
Bei dieser Übung nahm man sich das Thema „Technische Unfallrettung“ vor. Durch einen Kameraden der Leistungsgruppe wurde speziell für diese Übung ein Schrottfahrzeug organisiert.

Es galt eine verunfallte Person, ein 75 kg schwerer Dummy, aus seinem Fahrzeug in Dachlage zu befreien. Bei diesem Szenario gibt es gleich mehrere Schwierigkeiten, die nicht nach „Schema F“ zu lösen sind:

  • Moderne Fahrzeuge haben oft verstärkte Karosserieteile, wo selbst die schweren Rettungssätze der Feuerwehr an ihre Grenzen stoßen. Deshalb wird heutzutage möglichst nicht mit der Rettungsschere geschnitten, sondern das Blech und die Bauteile werden mit dem hydraulischen Spreizer abgerissen.
  • Die Dachlage des Fahrzeuges verkompliziert die Lage zusätzlich. Da bei einer patientengerechten Rettung möglichst erschütterungsfrei gearbeitet werden soll, stellt schon die Absicherung des Fahrzeuges mit handelsüblichen Mitteln eine Herausforderung dar. Mit zwei Steckleiterteilen und einem Spanngurt konnte man dieses Problem lösen.
  • Ein weiteres Problem durch die Dachlage stellt die Lage des Patienten dar. Im Übungsszenario hing der Dummy kopfüber im Gurt, was im realen Einsatzfall für den Patienten nicht nur unangenehm, sondern lebensbedrohlich werden kann. Nach dem Schaffen des Erstzuganges im hinteren Bereich des Fahrzeuges wurde der Dummy deswegen mithilfe eines Rettungsbretts, dem Spineboard, durch einen inneren Retter gestützt.

Dem inneren Retter kommen bei der technischen Unfallhilfe neben der Patientenbetreuung gleich mehrere Aufgaben zu. Die Erkundung des Fahrzeuginnenraumes ist dabei besonders wichtig. Damit der Rettungstrupp weiß wo die Gaskartuschen der Airbags, Gurtstraffer, etc. sitzen wird im Unfallfahrzeug die Innenverkleidung weitestgehend entfernt und dies dem Rettungstrupp mitgeteilt. Auch der Patientenschutz, z.B. vor umherfliegenden Glassplittern, obliegt dem inneren Retter.

Im nächsten Schritt wurde die Fahrertür durch den Rettungstrupp entfernt und die Öffnung in diesem Bereich vergrößert, um dem anwesenden Rettungsdienst eine Zugangsöffnung zu schaffen. Der anwesende Notarzt kann somit eine medizinische Erstversorgung bereits im Unfallfahrzeug vornehmen.

Schließlich wurde das Fahrzeug „getunnelt“, um eine Achsengerechte Rettung des Patienten vorzunehmen. Dazu wurde die Zugangsöffnung im Bereich der Heckklappe soweit vergrößert, dass eine Rettung mit dem Spineboard möglich war.

Die Übung war ein voller Erfolg und für die Leistungsgruppe steht bereits jetzt fest, dass das nicht die letzte gemeinsame Sonderübung der Leistungsgruppe war, denn weitere Übungsideen stehen bereits im Raum…