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Einsatzgefahren durch Kohlenstoffmonoxid
Geschrieben von: Feuerwehr Hemsbach (MB)   -   Mittwoch, den 07. März 2018

Bei der Monatsübung im Februar 2018 beschäftigte sich die Einsatzabteilung der Feuerwehr Hemsbach mit den Gefahren von Kohlenstoffmonoxid (CO) bei Einsätzen. Um das Thema umfassend aufzuarbeiten wurde ein Gastredner der Berufsfeuerwehr eingeladen.
Herr Pfeuffer von der Berufsfeuerwehr Mannheim hielt einen sehr interessanten Vortrag über das Thema. Ausgehend von einer Studie der Berufsfeuerwehr Wiesbaden, bei der Herr Pfeuffer als Studienbeauftragter mitgewirkt hatte, wurden die Einsatzgefahren sowie die möglichen Einsatzmaßnahmen und -taktiken detailliert erläutert.

Kohlenmonoxid – die unterschätzte Gefahr

„Wie stark sind Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie des Rettungsdienstes bei alltäglichen oder auch bei besonderen Einsätzen durch das Atemgift Kohlenstoffmonoxid gefährdet?“ heißt es im Vorwort der MMH-Studie, welche durch die Berufsfeuerwehr Wiesbaden ins Leben gerufen wurde. Um belastbare Daten zu erhalten wurden Feuerwehr und Rettungsdienst in Wiesbaden im Jahr 2011 flächendeckend mit CO-Warnmeldern und Messgeräten ausgestattet. Schnell stellte sich heraus, dass auch bei vermeintlich harmlosen Einsätzen oft das Atemgift CO im Spiel ist – und das viel häufiger als erwartet.

In verschiedenen Einsatzbeispielen erläuterte Herr Pfeuffer die Studie. Besonders interessant: CO diffundiert auch durch Wände und Decken! Zudem ist das Gas ein gefährliches Atemgift. Es ist nicht sichtbar und man kann es weder riechen noch schmecken. Die ersten Symptome einer CO-Vergiftung sind Kopfschmerz und/oder Schwindel. Eine anhaltende CO-Aufnahme kann zur Bewusstlosigkeit und schließlich zum Tod führen.
Kohlenstoffmonoxid entsteht bei Verbrennungen von kohlenstoffhaltigen Verbindungen wie z.B. Erdöl, Erdgas, Holz und Kohle. Dabei gilt: je schlechter der Verbrennungsvorgang abläuft, desto mehr CO entsteht.

Gefahrenpotentiale gibt es dabei viele. In einem normalen Einfamilienhaus sind hier z.B. verstopfte/verlegte Schornsteine sowie defekte Heizanlagen und mobile Gas- und Elektroheizgeräte zu nennen. Aber auch durch Unterdruckerzeugung, wie beispielsweise durch eine Dunstabzugshaube, kann eine Anreicherung des Atemgiftes in bestimmten Bereichen begünstigt werden, indem der Luftstrom durch – sonst einwandfrei funktionierende – Abgasabführungen zurück gesogen wird.

Gefahrenmatrix

Einsatztaktisch wurde aufbauend auf den Einsatzerfahrungen der Studie eine Gefahrenmatrix entwickelt, die die besonderen Einsatzgefahren von CO-Ereignissen berücksichtigt.
Fazit: Besonders in Mehrfamilienhäusern ist die Kontrolle von angrenzenden Bereichen bei einem CO-Vorfall notwendig. Wird in einem der angrenzenden Bereiche auch eine erhöhte CO-Konzentration festgestellt, so erhöht sich der Schadensbereich und die zu kontrollierenden angrenzenden Bereiche analog dazu.

Die Feuerwehr Hemsbach führt auf ihren Ersteinsatzfahrzeugen Mehrbereichsmessgeräte mit, die unter anderem auch bei erhöhter Kohlenstoffmonoxid-Konzentration warnen. So kann bereits frühzeitig eine Gefährdung von Anwohnern und Einsatzpersonal festgestellt und entsprechend reagiert werden.

Die bestmögliche Vorsorge, dass es zu keiner CO-Ansammlung in den Räumen kommt, ist die regelmäßige Wartung und Überprüfung der Feuerstellen und Heizanlagen durch Fachbetriebe, bzw. den zuständigen Schornsteinfeger. Zusätzlichen Schutz können CO-Warnmelder bieten, die einen schrillen Alarmton abgeben falls ein voreingestellter Grenzwert überschritten wird.

Weitere nützliche Tipps zum Thema finden Sie auf unserer Homepage.