Über 40 Liter pro Quadratmeter – unglaubliche Regenmengen überschwemmten am Montag, 11.06.2018 zahlreiche Keller und Wohnungen in Hemsbach. Die Feuerwehr Hemsbach war fast acht Stunden im Einsatz.

Um 17:27 Uhr ging der erste Alarm bei den ehrenamtlichen Einsatzkräften ein. Während der ersten Einsatzfahrten häuften sich die Alarmmeldungen, die über die Leitstelle und telefonisch in der Feuerwache in Hemsbach eingingen.
Da die hohe Zahl an Einsatzstellen, am Ende des Tages waren es 192, nicht durch die Feuerwehr Hemsbach allein abgearbeitet werden konnte, wurden zahlreiche Nachbarwehren aus dem Rhein-Neckar-Kreis zur Überlandhilfe gerufen. Die Feuerwehren aus Weinheim, Hirschberg, Schriesheim, Heddesheim, Dossenheim, Ilvesheim, Edingen-Neckarhausen und Ladenburg waren schnell zur Stelle. Insgesamt waren 35 Einsatzfahrzeuge und 162 ehrenamtliche Einsatzkräfte, davon 44 von der Hemsbacher Wehr, im Stadtgebiet unterwegs um der Lage Herr zu werden.

Die Einsätze wurden zentral von der Feuerwache aus koordiniert und priorisiert. Pro Einsatzfahrt wurden einem Einsatzfahrzeug somit gleich mehrere Einsatzstellen zugewiesen, die möglichst in räumlicher Nähe zueinander lagen. So konnte der Ablauf ein wenig optimiert werden. Dennoch kam es teils zu langen Wartezeiten für die hilfesuchenden Bürger – die Anzahl der Einsätze war einfach zu hoch.

Ein Mann erlitt in seinem vollgelaufenen Keller einen Stromschlag. Es scheint aber glimpflich ausgegangen zu sein. Der Mann war ansprechbar und konnte schnell an den Rettungsdienst übergeben werden. „Wenn ein Keller unter Wasser steht, sollte unbedingt der Strom abgestellt werden, bevor man da runter geht“, sagte unser Kommandant Joachim Steilen gegenüber den Weinheimer Nachrichten. Leider ist dies aber auch nicht immer möglich, schließlich befindet sich der Sicherungskasten häufig im von der Überschwemmung betroffenen Bereich. In solchen Fällen sollte lieber gewartet werden bis die Feuerwehr eintrifft um Hilfe zu leisten.

Durch die Reserveabteilung der Feuerwehr Hemsbach wurde eine Einsatzverpflegung für die 162 ehrenamtlichen Einsatzkräfte gestellt. Und auch zahlreiche Bürger unterstützten die Wehrleute mit Essen und Trinken.

Ab 22:30 Uhr konnten die Wehren, die zur Überlandhilfe in Hemsbach waren, schrittweise aus dem Einsatzgeschehen ausgelöst werden. Gegen 0:30 Uhr war schließlich auch die Hemsbacher Wehr wieder eingerückt und einsatzbereit.

An dieser Stelle möchte die Feuerwehr Hemsbach ein herzliches Dankeschön an die Einsatzkräfte der Nachbarwehren und auch an die Bevölkerung für ihre Geduld und Unterstützung aussprechen.
Wir erhielten viel positives Feedback, vor allem über die sozialen Medien. Es gab aber auch stellenweise Kritik, welche von uns natürlich aufgenommen wird. Bedenken sollte man dabei aber folgendes: Bei solchen Großschadensereignissen muss durch die Feuerwehr differenziert und priorisiert werden. Bei kleinen Mengen Wasser im Keller kann sich dadurch die Wartezeit verlängern.