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Übung Notfallstation - Bericht unserer Dekon-P-Einheit
Geschrieben von: Feuerwehr Hemsbach (MR)   -   Montag, den 29. April 2019

Eine Übung der besonderen und nicht alltäglichen Art, stand für die Kameraden Dekontaminationsgruppe am letzten Samstag (13.04.2019) auf dem Dienstplan.
Um 7 Uhr machte man sich auf den Weg nach Wiesloch, um dort mit weiteren Katastrophenschutz-Einheiten der Landkreise Rhein-Neckar, Neckar-Odenwald und der Stadtkreise Heidelberg, Mannheim, den Aufbau und Betrieb einer Notfallstation zu üben.

Eine Notfallstation ist eine temporäre Einrichtung des Katastrophenschutzes, welche zum Einsatz kommt, wenn durch einen kerntechnischen Störfall radioaktiven Stoffe freigesetzt werden. Anwohner betroffener Gebiete können sich an solchen Notfallstationen registrieren und beraten lassen.
Eine Messung auf vorhanden Kontamination durch radioaktive Stoffe wird dort ebenfalls durchgeführt und kontaminierte Personen durch fachkundiges Personal der Hilfsorganisationen dekontaminiert.

Da eine solche Notfallstation eine Vielzahl von betroffenen Personen betreuen und ggf. behandeln muss, wird für den Betrieb eine Einrichtung mit entsprechendem Platz, Räumlichkeiten und Infrastruktur benötigt. Das Zentrum für berufliche Schulen in Wiesloch erfüllt diese Bedingungen. Weiterhin ist der personelle Aufwand für den Betrieb der Notfallstation immens. An einem Tag werden rund 600 Helfer in drei Schichten zu acht Stunden benötigt. Deshalb haben sich die Landkreise Rhein-Neckar, Neckar-Odenwald und die Städte Mannheim und Heidelberg, in dem Verband „Notfallstation Rhein-Neckar-Odenwald“ zusammengefunden, um die Notfallstation zu jeder Tages- und Nachtzeit für die Bevölkerung aufzubauen und betreiben zu können.

An diesem Übungstag wurde als Übungslage ein Störfall mit Freisetzung radioaktiver Stoffe im Kernkraftwerk Neckarwestheim angenommen. Zunächst wurde am Vormittag der Aufbau der Notfallstation und der einzelnen Teilstationen geübt. Bereits nach drei Stunden konnten alle Teilstationen ihre Einsatzbereitschaft melden. Nach einem stärkenden Mittagessen wurde dann der tatsächliche Betrieb der Notfallstation geübt. Über knapp vier Stunden wurden Übungsdarsteller in der Notfallstation registriert, beraten und dekontaminiert.

Die Kameraden der Dekontaminationsgruppe Hemsbach hatten gemeinsam mit den Kameraden der Einheiten aus Neckarbischofsheim, Ladenburg und des Roten-Kreuzes, den Auftrag die Teilstation „Dekontamination“ zu betreiben. Übungsdarsteller, an denen eine Kontamination festgestellt wurde, wurden in dieser Teilstation zunächst entkleidet, unter Anleitung in Duschen dekontaminiert und anschließend mit Kontaminationsnachweisgeräten überprüft, um den Erfolg der Dekontamination zu gewährleisten.

Da eine Übung mit dieser Thematik und diesem Ausmaß eine Besonderheit darstellte, fanden sich zahlreiche Vertreter aus Lokal- und Landespolitik, Beobachter von Hilfsorganisationen und Journalisten ein und wurden während des Betriebs auch durch die Notfallstation geführt. Am Ende konnte durch die Übungsleitung ein positives Fazit gezogen werden und die Übung erfolgreich abgeschlossen werden. Mit einem guten Gefühl, die gestellten Aufträge erfolgreich abgeschlossen zu haben, konnte um 18 Uhr der Heimweg angetreten werden.